Hochsensibilität betrifft etwa 15 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung und steht für eine intensivere Reizwahrnehmung (7). Diese kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen und äußert sich unterschiedlich. Die Hochsensibilität bezieht sich in der Regel auf innere und äußere Reize, was bedeutet, dass olfaktorische, optische und akustische Sinne betroffen sein können, aber auch Stimmungen anderer und Nuancen in zwischenmenschlichen Beziehungen feiner wahrgenommen werden können. Des Weiteren sind hohe analytische Fähigkeiten, komplexe Denkmuster, Reflektieren auf Meta-Ebenen, ein überdurchschnittlicher Sinn für Gerechtigkeit, ein hohes Harmoniebedürfnis, erhöhte Schmerzempfindlichkeit, ein gesteigertes Empathie-vermögen sowie Perfektionismus und Idealismus charakteristisch für hochsensible Menschen (8). Oft führt die hochsensible Wahrnehmung der Umwelt allerdings zu einer Überstimulation, da Reize, die für die gegenwärtige Handlung nicht relevant sind, nicht ausreichend herausgefiltert werden. Somit führt dies oft zu einem Rückzug aus der Situation, teilweise auch zur Vereinsamung. Viele Betroffene, die keine Gewissheit über ihre Hochsensibilität haben, deuten sie oft fälschlicherweise als etwas Pathologisches und Negatives, da sie an bestimmten Dingen nicht teilhaben können, obwohl diese für Andere selbstverständlich sind. Zusammenfassen lassen sich sowohl die positiven, als auch die negativen Seiten der Hochsensibilität in diesem Satz: 

„Ihr intensives Erleben selbst von Kleinigkeiten des Alltags gibt dem Dasein eine Qualität, die dazu führt, dass man trotz der Nachteile im Umgang mit Mitmenschen auf die Veranlagung nicht mehr verzichten möchte.“ (9)

(7) vgl. Dr. Jack, Michael: hochsensibel?. S. 4

 

(8) vgl. Moira Schmidt, Petra: Hochsensibel leben.

 

(9) Dr. Jack, Michael: hochsensibel?. S. 3