Im Folgenden stütze ich mich vorwiegend auf wissenschaftliche Erkenntnisse von Franzis Preckel und Miriam Vock sowie Werner Stangl.

Allgemein lässt sich eine Hochbegabung als ein Potenzial für herausragende Leistungen verstehen. Sie gliedert sich in die Motivation, Kreativität und überdurchschnittliche Fähigkeiten in einem oder mehreren Bereichen. Die Hochbegabung äußert sich individuell unterschiedlich. Somit steht bei manchen eine künstlerische, bei anderen z.B. eine sportliche Hochbegabung im Vordergrund. (4) In diesem Projekt geht es vor allem um die intellektuelle Hochbegabung. Zur Feststellung der Hochbegabung wird oft auf ein Modell zurückgegriffen, welches nach Sternberg und Zhang fünf Kriterien umfasst (5): das Exzellenzkriterium, welches bedeutet, dass die Person im Vergleich zu ihrer Altersgruppe eine deutliche Überlegenheit in einem oder mehreren Bereichen aufweist, das Seltenheitskriteritum, dieses bedeutet, dass ein seltenes Attribut besonders ausgeprägt ist, das Produktivitätskriterium, d.h., dass die Begabung mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem produktiven Ergebnis führt. Zudem existieren das Beweisbarkeitskriteritum, welches beschreibt, dass eine besondere Leistungsfähigkeit in einem oder mehreren Bereichen nachweisbar sein muss, zum Beispiel durch einen Leistungstest und zuletzt das Wertkriterium, bedeutet, dass sich das Potenzial der Person in einem Bereich bewegt, welcher von der Kultur und dem Umfeld wertgeschätzt wird.

Ein Beispiel für einen Leistungstest, der bei einer intellektuellen Hochbegabung oft angewandt wird, ist der IQ-Test, welcher den Intelligenzquotienten einer Person ermittelt. Liegt dieser bei oder über 130, gilt man als hochbegabt. Die Testergebnisse müssen somit mehr als zwei Standardabweichungen vom Mittelwert betragen. Da ungefähr zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung hochbegabt sind, muss man also einen Quotienten erreichen, den höchstens 2,2 Prozent der Menschen haben oder ihn übertreffen. 

Die Faktoren für eine Hochbegabung sind zwar mit 50-60 Prozent überwiegend genetisch bedingt, diese kann sich aber auch durch bestimmte Faktoren, die die Schule und die Umwelt bereitstellen muss, entwickeln. 

Sie äußert sich nach Stangl durch (besonders hohe Fähigkeiten)…

…im Detailwissen

…in der Merkfähigkeit

… in der intrinsischen Motivation

…im Gerechtigkeitssinn 

…vielfältige Interessen 

… im analytisches Verständnis 

…unabhängiges Arbeiten

…einen großen Wortschatz

…Perfektion und hohe Selbstkritik

…kritisches, reflektiertes Denken

…eine hohe Sensibilität

…eine kreative Lösungsfähigkeit

…Langeweile bei Routineaufgaben

…großes Interesse an „Erwachsenenthemen“                                                                                          

 

Bei einer noch unerkannten Hochbegabung kann sie sich, vor allem im Kinder- und Jugendalter, auch durch Verhaltensauffälligkeiten äußern. Die Folgen sind ein Ausschluss aus der Gruppe, da außergewöhnliche Interessen verfolgt werden, häufiges Stören in der Schule durch die andauernde Unterforderung, wodurch oft schwache Leistungen, trotz hoch ausgeprägter Intelligenz erbracht werden. (6)

 

(4) vgl. Preckel, Franzis, und Miriam Vock: Hochbegabung. S. 11

 

 (5) vgl. Preckel, Franzis, und Miriam Vock: Hochbegabung. S. 13

 

 (6) vgl. Stangl, Werner: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.